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16. September 2014: Landesregierung lehnt Feuerwehrunterricht als Modellversuch ab

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Feuerwehrunterricht

Unter dem Slogan „Wehr sucht Nachwuchs“ versuchen viele Feuerwehren ihre Nachwuchsproblematik in den Griff zu bekommen. Eine Initiative des Landkreises Kassel zielt genau in diese Richtung.

Die Initiative des Landrats Uwe Schmidt (SPD) auf Einführung von Feuerwehrunterricht als Modellversuch an 3 Schulen im Landkreis wird von der Schwarz-Grünen Landesregierung abgelehnt. Kultusminister Alexander Lorz (CDU) will den von Vorgängerin Nicola Beer (FDP) in Aussicht gestellten Modellversuch nun nicht mehr realisieren.

„Die gravierenden Nachwuchsprobleme der Feuerwehren gefährden die zukünftige Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Statt verschiedene Möglichkeiten auszutesten, wie junge Menschen an dieses für die Allgemeinheit unverzichtbare Ehrenamt herangeführt werden könnten, begibt sich die Landesregierung ohne Not in eine unverständliche Abwehrhaltung!“, so der Abgeordnete Dieter Franz.

„Das Bundesland Rheinland-Pfalz hat mit Feuerwehrunterricht an Schulen sehr gute Erfahrungen gemacht. Besonders im Bereich der Nachwuchsgewinnung hat sich der Unterricht bewährt“, so die Erfahrungen aus dem Nachbarbundesland.

In Rheinland-Pfalz wird der Unterricht im Rahmen von Wahlpflichtfächern an Schulen angeboten. „Dort erhalten junge Menschen die feuerwehrtechnische Grundausbildung. Darüber hinaus werden Tugenden wie Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit verinnerlicht“, sagte Franz, der auch Feuerwehrpolitischer Sprecher der SPD im Landtag ist.

Die Jugendfeuerwehren haben aktuell etwa 27.000 Mitglieder. Vor wenigen Jahren lag die Zahl der aktiven Jugendlichen dort noch bei etwa 30.000.

„Diese Maßnahme wäre weit effektiver und billiger als großangelegte teure Werbekampagnen. Jugendliche, die in den Feuerwehralltag hineinschnuppern, bleiben eher dabei. Der angebotene Erste-Hilfe-Kurs hätte zudem für den Führerschein genutzt werden können und einen zusätzlichen Anreiz zur Teilnahme geboten“, erläuterte Franz weiter.

„Der Feuerwehrunterricht als Wahlpflichtfach ist eine zusätzliche Belastung für die Schulen. Aber da es sich um einen Modellversuch an 3 Schulen im Landkreis Kassel handelt, hält sich der zusätzliche Aufwand in Grenzen, der durch die durchaus erfolgsversprechende Maßnahme gerechtfertigt wird. Wir alle schätzen und brauchen die Feuerwehren vor Ort. Lösungen für die Nachwuchsproblematik stehen dabei an vorderster Stelle. Schade, dass sich das Land diesem innovativen Ansatz verweigert“; so Dieter Franz abschließend.

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