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In der Mitte: Der Jubilar mit der Medaille und Ehrenurkunde und dann von l. n.r.: Willi Herwig, Wilhelm Gebhard, Karina Fissmann, Bernd Auweiler, Otto Frank, Brigitte Geiser, Karl-Heinz Schäfer In der Mitte: Der Jubilar mit der Medaille und Ehrenurkunde und dann von l. n.r.: Willi Herwig, Wilhelm Gebhard, Karina Fissmann, Bernd Auweiler, Otto Frank, Brigitte Geiser, Karl-Heinz Schäfer

28. Juni 2017: Karl Schäfer mit Willy-Brandt-Medaille geehrt

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Ortsverein Aue

Ein Leben lang für die Gemeinschaft aktiv – Zum 90. Geburtstag eine besondere Ehrung

Höchste und seltene Auszeichnung

Die Willy-Brandt-Medaille ist die höchste Auszeichnung, die von der SPD vergeben wird. Sie wird vergleichsweise selten zur Würdigung ganz besonderer Verdienste in und für die SPD verliehen.

Die Auszeichnung erhielt Karl Schäfer aus der Hand der SPD Unterbezirksvorsitzenden Karina Fissmann anlässlich seines 90. Geburtstages und der 65jährigen Mitgliedschaft in der SPD.

Herkunft

Karl Schäfers Eltern stammten beide aus Aue, geboren ist er jedoch in Nordhausen am Harz. Berufsbedingt zog die Familie nach Essen, gegen Ende des 2. Weltkrieges kam der Jugendliche zu seinen Großeltern nach Aue, um in Wanfried die Realschule zu beenden; denn in den Großstädten des Ruhrgebiets war das wegen der Luftangriffe nicht mehr möglich. Als 16jähriger wurde er im August 1943 zum Kriegsdienst eingezogen und diente als Flakhelfer in Kassel und später im Arbeitsdienst in der Nähe von Marburg.

Nach dem Krieg absolvierte Karl Schäfer eine Verwaltungslehre und war dann bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1989 bei der AOK in Eschwege tätig.
Seit 1949 ist er mit seiner Ehefrau Emma verheiratet, die im August ebenfalls ihren 90. Geburtstag feiern wird.

Karl Schäfer und die sieben Tore

So titelte die WR einen Bericht über ein denkwürdiges Fußballspiel Mitte der 50er in Langenhain, das der Gast aus Aue mit 7:1 gewann. Alle sieben Tore erzielte seinerzeit Karl Schäfer. Er hatte als aktiver Fußballer schon jener legendären FSA Mannschaft angehört, die Anfang der 50er Jahre den Durchmarsch von der B-Klasse in die Bezirksklasse schaffte. Nach der vorübergehenden Auflösung der SG FSA spielte er für Aue und dann wieder für die SG Frieda/Schwebda/Aue sowohl als Torwart als auch als Stürmer. Später war er aktiver Tischtennisspieler.

Dorfchronist

Das Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und des Heimatvereins Aue hat sich besonders verdient gemacht durch die Übertragung der alten Dorf- und Schulchronik in eine lesbare Fassung. So hielt er auch den Festvortrag beim großen 875. Dorfjubiläum im Jahr 2003. Für den TSV Aue war er lange im Vorstand tätig, fünf Jahre führte er den Verein und erstellte die Vereinschronik.

Eine politische Familie

Er trat 1952 Jahre in die SPD ein, war Mitglied im Ortsbeirat Aue, fast 20 Jahre ehrenamtliches Magistratsmitglied unter den SPD Bürgermeistern Erich Thomas, einem Schulfreund aus der Realschule, und Otto Frank. Im SPD Ortsverein Aue ist er Beisitzer, seit diese Funktion 1982 geschaffen wurde. Wie in vielen Ortsvereinen der SPD lagen kaum Daten aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg vor. Für seinen Ortsverein recherchierte er aufwändig anhand alter Wahlergebnisse die Vergangenheit und so konnte man ein Gründungsdatum festlegen. Immerhin fand er dabei heraus, dass bereits sein Großvater in den 20er Jahren aktiv für die Sozialdemokratie tätig war. Auch seine Kinder und einer seiner Enkel sind aktive SPD Mitglieder.

Selbstverständlich ist der Sozialdemokrat Karl Schäfer auch Gewerkschafter, erst bei der ÖTV, später verdi, die ihn kürzlich für seine 70 jährige Mitgliedschaft ehrte.

Ehrungen

In einer Feierstunde im Feldladen Kanngießer überbrachte zunächst das Mitglied des Kreisausschusses Karl-Heinz Schäfer aus Sontra die Glückwünsche und ein Präsent des Landrats Stefan Reuß. Bürgermeister Wilhelm Gebhardt würdigte in seinen Glückwünschen das langjährige Engagement in den Auschen Vereinen und in der Wanfrieder Kommunalpolitik und verwies darauf, dass Schäfer bereits mit dem Ehrenschild der Stadt Wanfried und dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet wurde. Er hob besonders hervor, dass es für das Funktionieren der Demokratie und das Zusammenleben in den Gemeinden unabdingbar sei, dass sich Menschen unabhängig von der Parteizugehörigkeit einbringen.

Die Würdigung für sein gesellschaftliches und politisches Lebenswerk übernahmen Brigitte Geiser für den SPD-Ortsverein Aue und Karina Fissmann für den Unterbezirk Werra-Meissner. Brigitte Geiser überreichte die Urkunde für die 65jährige Mitgliedschaft in der SPD und dankte Karl Schäfer besonders dafür, dass er immer – auch noch im hohen Alter – dem Ortsverein als Beisitzer mit Rat und Tat zur Seite stehe. Seine Kompetenz, seine langjährige Erfahrung und sein ausgleichendes Wesen seien beispielhaft. Mit dem Satz „Von dir kann man sich eine Scheibe abschneiden“ brachte sie die Sache auf den Punkt.

Als Höhepunkt der Feier überreichte Karina Fissmann dann die Willy-Brandt-Medaille an Karl Schäfer. „Mit der heutigen Medaille möchten wir danke sagen für deinen Einsatz, dein Engagement, für deine Verdienste für die Sozialdemokratie und das Gemeinwohl. Du hast das politische Leben stark mitgeprägt und hast dich von der Nachkriegszeit bis heute dafür eingesetzt, dass wir in einem Land leben, in einem Landkreis zu Hause sind und in einer Stadt wohnen, die sich demokratisch und ohne Gewalt auseinandersetzt.“

Dass alles so bleibe und positiv weiter gestaltet werden könne, dafür brauche es Menschen wie Karl Schäfer, so Fissmann abschließend.

Der Geehrte bedankte sich bei den Vorrednerinnen und Vorrednern für die entgegengebrachte Wertschätzung. In den Dank schloss er besonders seine Ehefrau ein, die ihn in den langen Jahren stets unterstützt und ihm den Rücken freigehalten habe.

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