6. September 2017: Vizekanzler Sigmar Gabriel mit klaren Worten in Eschwege
Prominente Wahlkampfunterstützung für Michael Roth
Ein Auftritt ohne gängige Politikerphrasen – so lautete die Wette zwischen Michael Roth und der Redaktion der Werra-Rundschau - anlässlich des Besuchs des Bundesaußenministers in der Eschweger Innenstadt am vergangenen Samstag. Und Sigmar Gabriel – ohnehin ein Freund klarer und deutlicher Worte – hielt sich daran. Auf Einladung des heimischen Abgeordneten Michael Roth und im Beisein von Landrat Stefan Reuß sowie von über 400 Bürgerinnen und Bürgern zeigte er, dass auch ein Spitzenpolitiker schwierige Themen unmissverständlich auf den Punkt bringen kann. Eine Fähigkeit, die bekanntermaßen nicht zu den Stärken der Bundeskanzlerin gehört.
Nicht mit Lob sparte der Vizekanzler an Gastgeber Michael Roth. "Unser Europastaatsminister leistet eine hervorragende Arbeit, ist in ganz Europa ein hoch angesehener Vertreter unseres Landes. Auf ihn kann ich mich stets verlassen, seine Stimme hat im Auswärtigen Amt aber auch am Kabinettstisch Gewicht", hob Gabriel hervor.
Deutlich kritisierte er die Pläne von CDU/CSU und FDP, den Verteidigungsetat gemäß den Wünschen Donald Trumps auf fast 70 Milliarden Euro zu verdoppeln, während deutschen Schule an einem Sanierungsstau in Höhe von 35 Milliarden Euro litten. Mit Aufrüstung seien Frieden und Stabilität in der Welt nicht zu schaffen. „Dass unsere Kinder und Enkel das Glück haben, wie wir in Frieden aufzuwachsen, ist keine Selbstverständlichkeit. Deutschland und Europa müssen Friedensmacht in der Welt bleiben!“, lautete sein klares Plädoyer. Währenddessen schweige die Kanzlerin aber zu der Gefahr, dass die Welt wieder in eine atomare Wiederaufrüstungsspirale rutsche.
Ohnehin fehle es ihr an Konzepten und Gestaltungswillen für unser Land, während die Sozialdemokratie mit Martin Schulz zu allen wichtigen Themen konkrete Ideen liefere. „Ich würde ihr Ruhe und Erholung nach dem 24. September gönnen“, erklärte er mit einem Augenzwinkern.
Den Europagegnern und Populisten rund um die AfD zeigte er hingegen die rote Karte: „Es gibt keine Entschuldigung mehr, die AfD zu wählen. Jeder weiß nun, welche Geisteshaltung sich hinter denen verbirgt. Rassismus, Demokratieverachtung und Hass sind eine Schande für unser Land“, kommentierte Gabriel die wiederholten hetzerischen Entgleisungen der AfD-Spitze. Wer glaube, in einer zusammenwachsenden Welt ohne ein vereintes Europa auskommen zu können, spiele mit der Zukunft unserer Kinder."


